Graz im Aufschwung: Perspektiven und Herausforderungen des Immobilienmarktes.
Mit seinen 17 Bezirken zählt Graz zu den beliebtesten Städten in Österreich. Die Landeshauptstadt der Steiermark versprüht nach wie vor zum Teil ein sehr ländliches Flair. Mit ein Grund, warum sich viele Menschen für ein Leben in Graz entscheiden. Durch die hohe Nachfrage steht der Immobilienmarkt natürlich vor einigen Herausforderungen. Doch wo Herausforderungen sind, gibt es auch zahlreiche Perspektiven.
Wo lebt es sich in Graz besonders gut?
In Graz gibt es einige Bezirke, die zum Leben besonders gut geeignet sind. Hier kommt es auf die eigenen Präferenzen an. Singles mitten im Studentenleben haben oft andere Wünsche als Familien mit Haustieren. Für letztere Gruppe eignet sich vor allem der Bezirk Straßgang. Hier herrscht purer Vorstadt-Flair. Der Bezirk ist geprägt von zahlreichen Grünflächen und einer ruhigen Lage. Gleichzeitig ist die Infrastruktur optimal und die Wege zu Schulen, in den Supermarkt oder die Innenstadt sind nach wie vor kurz.
Aufgrund der Beliebtheit kämpft Straßgang aber mit immer teureren Immobilienpreisen. Für junge Familien ist Wohnen im Familienbezirk somit teuer geworden. Herausforderungen können gleichzeitig aber auch immer Chancen sein. Von den hohen Preisen in Straßgang haben vor allem die Bezirke Liebenau und St. Peter profitiert. Am Stadtrand von Graz gibt es nicht nur aufgrund der ruhigen Lage zahlreiche Möglichkeiten, die eigenen Immobilie zu verkaufen oder zu vermieten.
Auch aufgrund der vielen Jobs in der direkten Umgebung werden die beiden Bezirke zum Wohnen und Leben immer beliebter. In Liebenau und St. Peter kommen Jung und Alt, Familien und Singles, Berufstätige und Studenten zusammen.
Wer es sich leisten kann, zieht in Graz in der Regel nach Mariatrost oder Ries. Noch teurer wird es dann nur in den Bezirken St. Leonhard und Innere Stadt.
Die Grazer Problembezirke: Wie ist Veränderung möglich?
Wie in jeder größeren Stadt gibt es auch in Graz einige Gegenden, die weniger lebenswert sind. Lend, Eggenberg und Puntigam sind auf dem Wohnungsmarkt weniger gefragt. Wer es sich leisten kann, sucht oft einen anderen Bezirk zum Leben in der Landeshauptstadt. Vor allem der fünfte Bezirk gilt als Problemviertel. In Gries sind Arbeitslosenquote und Migrationsanteil hoch.
Dabei war die Annenstraße einst die Einkaufsstraße der Stadt. Heutzutage bewegt man sich aber eher durch ein trostloses Viertel. Das zeigen auch die Mietpreise. Mit durchschnittlich 10,45 Euro pro Quadratmeter wohnt man hier am günstigsten. Damit Gries zu altem Glanz zurückkehren kann, ist vor allem die Stadt selbst gefragt. Auf dem Immobilienmarkt stehen zahlreiche Gebäude leer.
Dass die Veränderung vom Problembezirk zum Vorzeigeviertel gelingen kann, haben übrigens die deutschen Nachbarn recht gut bewiesen. Während der Bezirk Neukölln lange Zeit einen schlechten Ruf hatte, ist die Gegend heute besonders hip. Der ganz eigene Multikulti-Flair ist dabei stets erhalten geblieben. Nach ähnlichem Vorbild muss auch Graz agieren, um Gries für seine Bewohner und die gesamte Stadt wieder attraktiver zu machen.
Klein, aber fein
darum boomt der Grazer Immobilienmarkt
Als zweitgrößte Stadt in Österreich wird Graz nach wie als klein, aber fein bezeichnet. In der Landeshauptstadt der Steiermark gibt es keine U-Bahn und auf dem Schloßberg fühlt man sich mitten in der City doch wie am Land.
Graz hat ganz schön viel zu bieten und zieht nicht nur Steirer fast schon magisch an. Wer sich dem Trubel des „großen Bruders“ Wien entziehen möchte, gleichzeitig aber nicht die Annehmlichkeiten des Stadtlebens verzichten möchte, landet fast schon zwangsläufig in Graz. Im Zentrum der Steiermark gibt es vier Universitäten, vier Fachhochschulen und mit der mittelalterlichen Altstadt auch ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Wer dann doch einmal in die Natur möchte, erreicht mit dem Auto in unter einer Stunde die sanften Ausläufer der Alpen oder die Südsteirische Weinstraße. Durch die stete Nachfrage nach neuem Wohnraum boomt der Immobilienmarkt in der Landeshauptstadt. Ob Einzimmerwohnung oder geräumiges Loft.
Der Bauboom kennt kaum Grenzen. Der Immobilienmarkt steht dabei keinesfalls still. Umweltbewusstes Wohnen oder soziale Komplexe für junge Erwachsene und Senioren sind nur einige der Projekte, die in der Stadt aktiv vorangetrieben werden. Mit knapp 300.000 Menschen wird die Stadt langsam, aber sicher immer größer. Auch, wenn es in den letzten Jahren einen leichten Abwärtstrend hinsichtlich der Einwohnerzahl in Graz gab, wird sich die zweitgrößte Stadt in Österreich kontinuierlich weiterentwickeln.